
Story
Helion Powerswitcher
Reicht künftig der Strom im Winter? Diese Frage beschäftigt aktuell die Schweiz. Hier gibt es Entwarnung: Helion, Geschäftseinheit von Bouygues E&S InTec Schweiz AG, hat ein Energieversorgungsmodell entwickelt. Das Modell zeigt, dass ein beschleunigter Ausbau von Photovoltaikanlagen in Kombination mit den Batteriespeichern der Elektromobilität sowie synthetischen Brenn- und Treibstoffen die saisonalen Abhängigkeiten massiv reduziert. Das Endergebnis: langfristige Versorgungssicherheit und 21 000 neue Arbeitsstellen. Damit dies gelingt, sind rasche und effiziente politische Anreize entscheidend. Politik und Wirtschaft sind gefordert.
Ist-Zustand
Die Regulierungsbehörde im Elektrizitätsbereich ElCom weist schon länger auf eine drohende Mangellage im Winter hin. Nachdem der Bundesrat die Verhandlungen über ein institutionelles Rahmenabkommen mit der EU im Mai 2021 abgebrochen hat, verschärft sich die Lage noch weiter. Parallel dazu fasste die Schweiz den Entschluss, aus der Atomenergie auszusteigen – bei gleichzeitiger Festlegung des Netto-Null-Klimaziels bis 2050. Fazit? Es führt kein Weg daran vorbei: Die bisherige Energieversorgung muss auf erneuerbare Energien umgestellt werden.
Verschiedene Szenarien zeigen auf, dass Photovoltaik die Energiewende möglich macht: Solarenergie ist ausreichend verfügbar, gesellschaftlich breit akzeptiert und wirtschaftlich attraktiv. Helion hat dazu ein Modell entwickelt, dass das immense Potenzial von Photovoltaik für die Versorgungssicherheit aufzeigt.
«WIR BRAUCHEN KEINE GROSSEN KRAFTWERKE, SONDERN DEZENTRALE ENERGIEERZEUGUNG. WAS ES BRAUCHT, SIND INTELLIGENZ, VERLÄSSLICHE RAHMENBEDINGUNGEN UND EIN SOFORTIGES DURCHSTARTEN BEIM ZUBAU DER PHOTOVOLTAIK.» Noah Heynen, CEO Helion


Das Helion Modell
Mit einer Energieproduktion von 52 TWh Solarstrom bis 2050 geht das Helion Modell weiter als vergleichbare Modellierungen verschiedener Energieversorgungsunternehmen. Dazu braucht es keine Freiflächenanlagen, weder im Mittelland noch im alpinen Raum: Der Zubau erfolgt einzig auf bestehende Dachflächen, Fassaden und Infrastrukturen.
PV produziert zwar im Sommer einen Anteil von 2/3, im Winter indessen «nur» 1/3 der Energie. Da ausreichend Dachflächen vorhanden sind, können wir PV aber derart ausbauen, dass auch dieser Drittel für die Versorgung reicht. Da PV die günstigste Art darstellt, wie heute Strom produziert werden kann, ist dies die vielversprechendste Option.
Die Vorteile?
- Die geplanten 52 TWh Solarstrom lassen sich auf einem Drittel der verfügbaren Dachflächen und Infrastrukturen realisieren
- Vermeintliche PV-Defizite im Winter können kostengünstig durch die Bereitstellung von mehr PV-Kapazität kompensiert werden
- PV-Überschüsse im Sommer sind konsequent in synthetische Brenn- und Treibstoffe umzuwandeln, die beispielsweise für Prozesswärme, für klimaneutrales Fliegen oder für den erneuerbaren Betrieb von dezentralen Wärmekraftkopplungsanlagen (WKK) in den Wintermonaten nutzbar sind.
«WIR GEHEN FÜR DIE SCHWEIZ VON RUND 21 000 ZUSÄTZLICHEN FACHKRÄFTEN AUS, DIE ÜBER DIE JAHRE HINWEG REKRUTIERT WERDEN. DASS DIES MÖGLICH IST, WISSEN WIR AUS EIGENER ERFAHRUNG: WIR HABEN SELBST IN DEN LETZTEN ANDERTHALB JAHREN 250 NEUE STELLEN GESCHAFFT. KLAR IST, DASS MIT DEM ZUBAU DER PHOTOVOLTAIK NICHT ZUGEWARTET WERDEN DARF. JEDES JAHR, DAS KEINEN MARKANTEN ZUWACHS AN PV-STROM AUSWEISEN KANN, IST EIN VERLORENES JAHR UND SCHADET UNSERER VERSORGUNGSSICHERHEIT.» Noah Heynen, CEO Helion

Das Helion-Modell basiert auf langjähriger Erfahrung in Photovoltaik, Wärmepumpen und Ladestationen für Elektroautos. Unter powerswitcher.axpo.com erfahren Sie mehr zu dem Modell und können eigene StromSzenarien durchprobieren.
Versorgungssicherheit und 21 000 neue Arbeitsstellen
Um diese Ziele zu erreichen, muss ein sofortiger, verlässlicher Finanzierungsrahmen geschaffen werden – inkl. Verschuldungsmöglichkeit des Netzzuschlagsfonds und/oder Erhöhung der Grenze beim Netzzuschlag von 2.3 auf 3 Rp. pro kWh. Verschiedene Rahmenbedingungen, die auch politisch gesetzt werden, müssen dafür erfüllt sein. Dazu gehören klare und ambitionierte Ausbauziele für Photovoltaik.
Ferner ist der Photovoltaik-Ausbau linear zu gestalten – ohne Entwicklungssprünge. Nur so lässt sich eine solide Rekrutierungsstrategie für neue Fachkräfte – auf Basis von Umschulungsprogrammen und der Schaffung einer eigenen Berufslehre – umsetzen.
Elektromobilität als Teil der Lösung
Der Anteil der E-Autos am gesamten Neuwagenmarkt nimmt rasant zu. Mit den Elektroautos stehen in Zukunft viele kleine, dezentral platzierte und steuerbare Lasten und Speicher zur Verfügung. Bidirektional einsetzbare Fahrzeugspeicher schaffen Flexibilität für Stunden – oder sogar Tage. Ein Autohersteller steht kurz vor der Markteinführung dieser neuen Technologie. Andere werden sehr wahrscheinlich folgen. Ausgehend von dereinst rund 95 % Elektrofahrzeugen erreicht die E-Mobilität eine Tagesspeicherkapazität im Umfang einer heutigen Tagesproduktion der Schweizer Atomkraftwerke – mit dem Unterschied, dass diese Lasten steuerbar und flexibel einsetzbar sind.
«DANK DES DREIECKS BESTEHEND AUS DEM BESCHLEUNIGTEN PHOTOVOLTAIKAUSBAU, DER HERSTELLUNG VON SYNTHETISCHEN BRENNUND TREIBSTOFFEN AUS ÜBERSCHÜSSIGEM SOLARSTROM UND DER DIREKTEN NUTZUNG DER DURCH DIE ELEKTROMOBILITÄT STARK WACHSENDEN BATTERIE-SPEICHERKAPAZITÄT LASSEN SICH DROHENDE VERSORGUNGSENGPÄSSE KOSTENGÜNSTIG UND KLIMANEUTRAL BEWÄLTIGEN. » Noah Heynen, CEO Helion