BYES_Holzkrafwerk-Aarberg

Story

HKW Aarberg – Klimaschutz mit Altholz

Bouygues Energies & Services hat bei Planung und Erstellung des Holzkraftwerks Aarberg entscheidend mitgewirkt. Das Kraftwerk im Berner Seeland liefert nachhaltige Energie für die benachbarte Zuckerproduktion. Überschüssige Energie wird ins öffentliche Netz eingespeist.

In der Schweizer Energiepolitik sind erneuerbare, CO₂-arme Energien das Thema der Stunde. Während Energieträger wie Windenergie, Geothermie, Solarenergie oder Wasserkraft hinlänglich bekannt sind, geht gern vergessen, dass auch Holzkraftwerke erneuerbare, CO₂-neutrale Energie liefern können. Als Brennstoff dient dabei Altholz, wovon die Schweiz bis anhin jährlich 450 000 Tonnen ins Ausland exportierte. Diese Menge, so gross sie für manche auch erscheinen mag, vermag nicht die erforderlichen Kapazitäten zu liefern, um die Energiewende signifikant voranzutreiben. Als Puzzleteil der Schweizer Energieversorgung kann sie jedoch punktuell wertvolle Unterstützung leisten und trägt zu einer Verbesserung der Schweizer Klimabilanz bei.

Die Seeländer Gemeinde Aarberg ist Standort der grössten Zuckerfabrik der Schweiz. Auf dem Werksgelände an der Aare können mittels moderner Technologien täglich bis zu 10 000 Tonnen Zuckerrüben verarbeitet werden. Die Produktion erfolgte bis anhin unter Einsatz von Erdgas. Um den saisonal bedingt hohen Energiebedarf mit nachhaltiger Energie decken zu können, hatte die Schweizer Zucker AG zusammen mit den Projektpartnern AVAG und Terra Nova die HKW Aarberg AG gegründet mit der Absicht, auf dem Areal ein Kraftwerk zu errichten, das mit Altholz befeuert wird und grüne Energie für die Zuckerproduktion liefert.

Ein multitechnisches Orchester mit einem Dirigenten
Als führendes Schweizer Unternehmen in den Bereichen der Gebäudetechnik, Energieversorgungstechnik und Prozessautomation mit über 20-jähriger Erfahrung in ähnlich gelagerten Projekten hat Bouygues Energies & Services im Rahmen des Generalunternehmer-Auftrags die komplette elektrotechnische Planung und Ausrüstung aus einer Hand erbracht.

Dies umfasste konkret die:

  • Hoch- und Mittelspannungsanlage
  • Hauptverteilung
  • Steuerund Schaltschränke
  • Prozessleittechnik
  • ICT-Infrastruktur
  • Elektroinstallationen
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Um die für dieses Projekt erforderlichen Ressourcen aus den Bereichen Projektleitung, Engineering, Montage, Installation und Inbetriebnahme bereitstellen zu können, wurden Spezialisten von Bouygues Energies & Services aus der ganzen Schweiz beigezogen. Neben der Abteilung Elektro der Region Bern war der Bereich Beitrag auf Tele Bärn anlässlich der Eröffnung am 17.09.2021: Schaltanlagenbau aus Spreitenbach, EnerTrans aus Niedergösgen sowie Bouygues E&S Prozessautomation aus Olten massgeblich involviert.

Die Koordination der verschiedenen Bereiche von Bouygues Energies & Services erfolgte unter der Führung von Projektleiter Matthias Egger aus der Region Bern als Single Point of Contact. Dies ermöglichte eine optimale Nutzung betriebseigener Synergien und vereinfachte die Kontaktaufnahme und Kommunikation für den Kunden erheblich. Die Beteiligung am Bau dieses äusserst anspruchsvollen Projekts zeigt exemplarisch die Kompetenz von Bouygues Energies & Services in der Schweiz bei der Bereitstellung qualitativ hochstehender Dienstleistungen und bei der Errichtung komplexer Industrieanlagen auf.

Altholz – ein CO₂-neutraler Energieträger
Das neue Holzkraftwerk in Aarberg bewirkt eine Einsparung der fossilen Brennstoffe um 70 % und sorgt für eine nachhaltige Energiebereitstellung während der Produktionskampagnen. Dies mag überraschen, denn die Verbrennung von Holz klingt zunächst nicht nach einer CO₂-armen Energieproduktion, schliesslich setzt der Verbrennungsprozess Treibhausgase frei. Für die CO₂-Bilanz ist jedoch entscheidend, dass der Brennstoff Holz aus einem relativ kurzzeitigen CO₂-Kreislauf entstammt und freigesetztes CO₂ über nachwachsende Pflanzen mittels Photosynthese wieder gebunden wird. Im Vergleich dazu wird bei der Verbrennung fossiler Energieträger CO₂ freigesetzt, das über Jahrmillionen eingelagert war und nicht erneuerbar ist.

Das für den Betrieb des Kraftwerks benötigte Altholz wird dezentral aufbereitet und bewirkt eine CO₂-Einsparung von rund 16 000 Tonnen pro Jahr. Neben elektrischer Energie liefert die Anlage Heisswasser für die Fernwärme. Überschüssige Energie und Wasserdampf, der nicht für die Zuckerproduktion benötigt wird, speist das Holzkraftwerk ins öffentliche Netz ein. Seit dem Sommer 2021 ist das seeländische Kraftwerk in Betrieb. Für das Team um Projektleiter Matthias Egger endete damit nach intensiven Monaten ein ambitioniertes Projekt. «Das Grossprojekt in Aarberg gewährte uns die Möglichkeit, die volle Bandbreite an energietechnischen Dienstleistungen aufzuzeigen, die Bouygues Energies & Services koordiniert aus einer Hand erbringt. Dabei hat nicht nur die bereichsübergreifende interne Zusammenarbeit Freude bereitet, auch die Zusammenarbeit mit der Auftraggeberin und den Projektpartnern war stimmig, das Verständnis und gegenseitige Vertrauen sehr hoch», fasst Matthias Egger die vielseitigen positiven Erfahrungen im Zuge des Projekts zusammen.

Um die für dieses Projekt erforderlichen Ressourcen aus den Bereichen Projektleitung, Engineering, Montage, Installation und Inbetriebnahme bereitstellen zu können, wurden Spezialisten von Bouygues Energies & Services aus der ganzen Schweiz beigezogen.

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Ihre Ansprechpersonen

Matthias EGGER

Projektleiter Elektro

Tel. +41 31 378 31 52

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