Story
Plaines-du-Loup: Eine Grossbaustelle vor den Toren von Lausanne
Das Ökoquartier Les Plaines-du-Loup in Lausanne soll bis 2034 Platz für rund 8 000 Einwohner/innen und 3 000 Arbeitsplätze bieten. Bouygues Energies & Services spielt in diesem neu entstehenden Stadtquartier eine wichtige Rolle. Ein Besuch bei unseren Projektleitern und Teams auf der Baustelle.
Auf einer Fläche von ca. 30 Hektar nimmt das Ökoquartier Les Plaines-du-Loup allmählich erkennbare Formen an. Hier entstehen Wohnungen und Büroflächen, aber auch Geschäfte, Schulen, Infrastruktur und Grünanlagen. Es erhebt den Anspruch, hochmoderne Technologie zu nutzen und gleichzeitig die ökologischen, sozialen und wirtschaftlichen Belange der Stadt zu berücksichtigen. Das Quartier ist eng mit dem Ausbau des ÖV-Angebots verbunden, insbesondere mit dem Bau der Metrolinie m3, die bis 2030 entstehen soll.
Derzeit ist Les Plaines-du-Loup jedoch vor allem eine gewaltige Baustelle, auf der Dutzende Kräne, Hunderte Maschinen und Tausende von Fachkräften auf Hochtouren arbeiten. Inmitten dieses geschäftigen Treibens findet man auch die Teams von Bouygues Energies & Services.
Ein ambitioniertes Energiekonzept
Das zukünftige Ökoquartier soll energetischen Vorbildcharakter haben. Für die Beheizung haben die Services industriels de Lausanne (SiL) ein Energiekonzept entwickelt, das im Betrieb die Kriterien der 2000-Watt-Gesellschaft für ihre Vision bis 2150 erfüllt. So werden für Heizung und Warmwassererzeugung Erdwärme in Verbindung mit Wärmepumpen sowie Wärmerückgewinnung aus Abwasser genutzt. Der erforderliche Strom für die Pumpen und die Zirkulation von Warmwasser wird durch Solarpanele erzeugt. Das komplexe System wurde konzipiert, um ein vollständig erneuerbares Heizsystem zu gewährleisten, dass keine CO₂-Emissionen verursacht.
Vom Bau der Anlagen zur Wärmeerzeugung ...
Unser Bereich Heizung arbeitet derzeit im Baufeld E am südlichen Ende des Geländes, dem grössten Sektor des Ökoquartiers. Die hier entstehenden Gebäude zählen zu den ersten, die in die Höhe wachsen. Unsere Techniker bauen unter der Leitung des Projektverantwortlichen Bastien Burnier die Wärmeerzeugungsanlagen der fünf Sektoren im Auftrag der SiL. Der Auftrag umfasst zudem den Anschluss der Geräte, der jedoch durch unseren Bereich Elektrizität übernommen wird.
Bastien Burnier erklärt: «Zum Netz gehört eine Heizungsanlage pro Sektor sowie eine Heizungsanlage für die Rückgewinnung von Energie aus Abwasser. Jede Heizungsanlage hat zwei Wärmepumpen, eine für die Heizung und die andere für das Warmwasser. Diese werden von neun Erdwärmesonden gespeist, die Wärme aus einer Tiefe von 800 Metern gewinnen.»
Die Anforderungen des Projekts sind hoch. Unsere Teams kämpfen nicht nur mit Problemen bei der Materialversorgung, sondern stehen auch vor logistischen Herausforderungen. Die Arbeit auf einer so grossen Baustelle mitten in der Stadt erfordert in der Tat echtes Organisationstalent und viel Flexibilität.
Das komplexe System wurde konzipiert, um ein vollständig erneuerbares Heizsystem zu gewährleisten, dass keine CO₂-Emissionen verursacht.
… bis zur Regelung der Anlagen
Keine Energieeffizienz ohne Regelung. Sobald die Erzeugungsanlagen fertiggestellt sind, übernimmt der Bereich Security & Automation. Telmo Lopes und Julien Mounoud arbeiten bei der Entwicklung eines digitalen Regelungssystems mit verschiedenen Ingenieurbüros zusammen. Es ist evolutionär und wird die Steuerung, Überwachung und Optimierung sämtlicher Heizungs-, Lüftungs- und Klimaanlagen sowie sonstiger Technik ermöglichen.
Auf die Automatiker wartet jedoch auch über das Baufeld E hinaus noch Arbeit. Projektleiter Telmo Lopes führt aus: «Wir werden die gleichen Aufgaben in allen Baufeldern des Ökoquartiers ausführen. Es ist das erste Mal, dass ich an einem Projekt dieser Grösse beteiligt bin. Zum Glück erfolgen die Programmierungen zeitlich versetzt, entsprechend dem Fortschritt im jeweiligen Baufeld.» Die Experten wurden zudem beauftragt, ein zentrales Überwachungstool für sämtliche Produktionsanlagen von Les Plaines-du-Loup zu entwickeln.
Ob für die Wärmeerzeugung oder die Anlagenregelung – man kann davon ausgehen, dass man die Teams von Bouygues Energies & Services noch einige Zeit auf der eindrucksvollen Baustelle Les Plaines-du-Loup antreffen wird.
Das SwissLife-Gebäude
oder: Die Vorteile der Vorfertigung
Am nördlichen Ende des Ökoquartiers Les Plaines-du-Loup, auf dem Baufeld A, teilt sich SwissLife mit drei weiteren Investoren einen kammförmigen Gebäudekomplex. Die Versicherungsgesellschaft belegt den Ostteil des Gebäudes mit Blick auf die Route des Plaines-du-Loup. Den Auftrag für Planung und Bau erhielt Losinger Marazzi als Totalunternehmerin. Die sieben Stockwerke bestehen aus grossflächigen, freien Platten. Sie sind ausschliesslich für Geschäfts- und Verwaltungsaktivitäten bestimmt.
Fertig ausgerüstete Installationsschächte aus der Werkstatt
Mit dem Wunsch nach innovativen Baulösungen beauftragte Losinger Marazzi daraufhin Bouygues Energies & Services mit der Vorfertigung der Installationsschächte für Heizung, Lüftung, Kühlung und die sanitären Anlagen. Aufgrund der einheitlichen Platten eignete sich das SwissLife-Projekt besonders gut für diese Vorgehensweise. Der Projektleiter Jérémy Spoerri erklärt: «Die drei Tragrahmen mit einer Länge von jeweils 10 Metern wurden durch unsere Teams in den Lagerhallen von Friderici in Morges vorgefertigt. Die verschiedenen Gebäudetechniker konnten dann nacheinander ihre spezifischen Kanäle verlegen.» Somit wurde die Arbeit an diesen grossen Installationsschächten in der Werkstatt statt auf der Baustelle ausgeführt.
Industrialisierung der Baustellen
Die Schächte wurden danach vollständig ausgerüstet auf einem Lkw zur Baustelle gebracht, mit einem Kran gehoben und von unseren Monteuren eingebaut, angeschlossen und eingestellt. Die Industrialisierung der Baustellen steht im Mittelpunkt der Innovationsbestrebungen der Bouygues-Gruppe. Ziel ist es, die Sicherheit und Ergonomie der Monteure zu verbessern, jedoch auch die Qualität der Dienstleistungen zu steigern und die Dauer der Arbeiten vor Ort sowie die Produktionskosten zu verringern.
